22.3.25

Kleine Brötchen

 Ein bißchen geht das Laufen noch, auch wenn es im Februar drei lauffreie Wochen gab. Vom Skifahren zurück gab es in meiner Heimatstadt den dritten Teil der Winterlaufserie, einem Stundenlauf durch den Schlosspark. Für 3 Euro erschien es mir eine schöne Motivation, um mal wieder in der Woche nach der Arbeit zu laufen. Ich lief zwanzig Runden im ziemlich konstanten Schnitt von 6:00 min/km, was inzwischen fast zügig für mich ist. Nach einigen Tagen Pause war das Knie dann auch wieder ok.


In den Jahrzehnten meines Berufslebens war ich öfter zu irgendwelchen Seminaren in Tambach-Dietharz. Das Seminargebäude ist direkt am Waldrand, so dass ich die Abende oft zu Läufen nutzte. Selbstverständlich wollte ich dies bei meinem vermutlich letzten Mal an diesem Ort tun. Also gibt es hier noch ein Bild vom Steinernen Tor, das auf meiner dortigen Lieblingsstrecke mit einer Krabbeltour durchquert wird.


 Zu Frühjahrsanfang und dem Vollmond im Sommer lädt Gunther ins Thüringenultradorf nach Fröttstädt ein, beliebig lang auf einer Runde von 3 Kilometern zu kreiseln. Neben der läuferischen Motivation ist es eine gute Gelegenheit, allerlei Laufbekannte wiederzutreffen. In früheren Zeiten absolvierte ich hier lange Trainingsläufe. Diesmal waren es 12 Kilometer, die ich mit Matthias schlurfte. Spektakulär war bei Traumwetter wieder der Blick auf den Inselsberg im Abendlicht.


 Eigentlich bin ich ganz zufrieden, dass das Laufen noch so etwas geht, wenn ich auch weit weg von früheren Leistungen bin und das Knie immer einige Tage Schonung brauch.

19.1.25

Zu drei Kirchen

Wenn die Laufkarriere auch vorbei ist, reizte mich der Dreikirchenlauf im nahegelegenen Günthersleben. Die 10-Kilometer-Strecke ist mit 50 Höhenmetern knieschonend flach, die fast 200 Teilnehmer sind nicht nur Lauffreaks, so dass man auch im eher gemütlichen Tempo nicht weit hinter dem Feld ankommt, und man trifft viele alte Bekannte wieder.

 

Schien vor meiner Fenster am Morgen die Sonne, lag wenige Meter tiefer im Thüringer Becken ein dichter Nebel, der die Bäume schön eingereift hatte. Die Vorhersage, dass der Nebel sich lichten sollte, bewahrheitete sich nicht. Statt mich ernsthaft einzulaufen, trabte ich in der dicken Jacke von einem Fotostopp zum anderen.

 Am Start traf ich Matthias, der seine deutlich erwachsene Tochter zu ihrem längsten Lauf begleitet. Das Tempo der beiden mit etwas über 6 min/km passte mir gut. An der Kirche in Schwabhausen bekamen wir den ersten Stempel auf die Startnummer und verloren nicht ganz unplanmäßig das Kind. Dadurch erhöhte sich etwas das Tempo, blieb aber immer noch im Sprechbereich.

Nach einem kurzen Boxenstopp bei Kilometer 6 brauchte ich ca. 1,5 Kilometer, um wieder zu Matthias aufzuschließen. Gemeinsam erreichten wir die Stempelstelle auf der erhöht liegenden Kirche von Wechmar. Die Aufholjagd hatte mir Lust gemacht, etwas zügiger zu laufen, zumal mein Knie friedlich blieb. 

In Günthersleben holte ich mir den dritten Kirchenstempel und dann war ich nach 59:41Minuten  und 10,2 Kilometern im Ziel. Immerhin war das noch Platz 7 von 13 in der Altersklassen, wenn ich natürlich früher schneller war. Für einen Lauf mit angezogener Handbremse, war es aber ganz ok.



2.1.25

Hinterm Horizont geht's weiter - 2024

Vier Monate Laufpause haben einen Effekt gebracht. Seit Ende Oktober kann ich wieder laufen, ohne danach tagelang zu humpeln. Bis zu 15 Kilometer bin ich schon auf relativ flacher Strecke und im gemütlichen Tempo gekommen. Damit geht das Laufjahr zufrieden zu Ende. Marathons oder gar Ultras werde ich wahrscheinlich in diesem Leben nicht mehr laufen, aber für den Halbmarathon auf dem Rennsteig bin ich angemeldet.

Der Heiligabendlauf in Schmiedefeld und der Silvesterlauf in Arnstadt waren noch zwei Laufveranstaltungen, an denen ich teilnahm. Das Wort Wettkampf verbietet sich, da sie ohne Zeitmessung und Wertung waren. In meinem derzeitigen Tempo wäre es auch an der Peinlichkeitsschwelle.


Es waren dann 745 Laufkilometer bei 76 Läufen. Der Zittauer Gebirgslauf war das läuferische Highlight - da muss ich mal wieder hin. Alle hier immer noch Lesenden ein schönes Jahr 2025.

26.8.24

Klappe zu

In wenigen Tagen ist es 21 Jahre her, dass ich an meinem ersten Laufwettkampf teilnahm, Wahrscheinlich war der Rennsteiglauf in diesem Jahr dann auch der letzte. 

Der Sportarzt stellte fest, dass es allerlei ist, was die Knieprobleme verursacht. Natürlich könne man irgendwelche kleineren Eingriffe unternehmen, ob sie etwas brächten, sei aber ungewiss. Also ist wohl der Punkt gekommen, das ambitioniertere Laufen einzustellen. Ich habe weder Lust auf Knieschmerzen nach jedem mittleren Lauf noch auf medizinisches Rumprobieren.

Es waren 21 schöne Laufjahre. 60 Marathons und 46 Ultras zählt meine Statistik. Dazu kommt noch viel Kleinvieh, was im Blog dokumentiert ist und ich nicht auszählen will. Besonders genossen habe ich die schönen Landschaftsläufe und wahrscheinlich werde ich da mit wettkampffreien Wandern oder Radfahren etwas anknüpfen, Danke an alle, die mich in meinem Laufleben persönlich oder im Blog begleitet haben. Ich hoffe, ich treffe manchen noch einmal wieder. 

Der Blog hat nun wohl nur noch historischen Charakter - aber man weiß ja nie. 

26.5.24

Der Halbe auf dem Rennsteig

Lag es am Tape der Nachbarin, an den zwei Wochen Laufpause oder war es ein Wunder? Am Tag vor dem Rennsteiglauf war das Knie schmerzfrei. 

Dennoch war ich unsicher, ob es nicht nur trügerisch ist und ob ich mit den relativ wenigen Kilometern nicht sogar konditionelle Probleme bekomme. Wobei realistisch s 470 Kilometer in diesem Jahr für einen Halbmarathon gar nicht so wenig sind.

Weil ich mit Undine, Tochter von Freunden, den gleichen, letzten Startblock hatte, liefen wir auch zusammen los. Da sie minimal langsamer lief und wir uns durch die ganzen sehr langsamen Läufer der vorderen Startblöcke schlängeln mussten, ging es mir ziemlich gut. Ich hatte genug Luft mit allerlei Mitläufern einige Worte zu wechseln. Nur wenn es stärker bergab ging oder ich etwas aufholen musste, spürte ich das Knie. 

Ohne Zeitambitionen wurde es so zu einem reinen Genusslauf, zumal ich den Vergleich hatte, wie ich mich auf diesen Streckenabschnitten beim Supermarathon quälte, wenn ich dort 50 km mehr hinter mir hatte. Nach 2:20 waren wir im Ziel. Dort nicht ziemlich geschafft zu sein, war irgendwie auch eine neue Erfahrung.