25.9.23

Messerpokallauf

Orte mit dem Namen Steinbach gibt es viele im Thüringer Wald. Der Messerpokallauf fand in Steinbach bei Bad  Liebenstein statt. Der Startort im Schleifkottengrund wies auf die historische Messerproduktion hin. Vor rund 100 Jahren wurde diese hier aber eingestellt, nachdem man nicht mehr auf Wasserkraft als Energiespender angewiesen war. 

Jetzt befindet sich hier ein kleines Skistadion. Den Schanzenrekord auf der inzwischen verfallenen großen Schanze hält Helmut Recknagel, falls ihn noch jemand kennt.

Vor einigen Jahren hatte ich mal überlegt den Ultra oder Marathon hier zu laufen. Etwa 2000 Höhenmeter und ein kleines Starterfeld schreckten mich jedoch ab. Nach Berichten von einer traumhaften Strecke stand ich beim Halbmarathon mit 780 Höhenmetern am Start. Eigentlich stand ich schon eine Stunde zu früh mit den Walkern am Start, da ich die etwas unübersichtliche Homepage nicht richtig ausgewertet hatte. Also vertrieb ich mir noch die Zeit.


Als der Startschuss fiel, machten sich 10 Läufer und 4 Läuferinnen auf den Weg über 21 Kilometer. Nach einem halben Kilometer und den ersten Anstiegen lag ich am Ende des Feldes. Die Läufer vor mir waren nach jeder Biegung etwas weiter weg. 


Also richtete ich mich darauf ein, allein durch den schönen Buchenwald zu laufen. Ich schaute mir zwischendurch die spektakulären Felsen, Denkmale und Ruinen an und lief ansonsten zügig aber nicht auf Anschlag.

Nach 7,5 km ging es drei Kilometer und rund 300 Höhenmeter bergauf. Da tauchten überraschend zwei Läuferinnen auf. Als ich die hintere überholte, bemerkte ich ihren ziemlich desolaten Zustand, den sie auch bestätigte. Also entschloss ich mich, bei ihr zu bleiben. Manuela hatte wohl deswegen etwas schlechtes Gewissen obwohl es mir eher recht war, nicht allein laufen zu müssen. Bergauf gingen wir zusammen etwas mehr, als ich es allein getan hätte. Abwärts entsprach es etwa meinem Tempo und geradeaus ging es eigentlich nie.

So kamen wir nach 2:38 hin das Ziel - sie ganz gut und ich recht entspannt. Als Geschenk gab es neben einer schönen Medaille für jeden auch ein Brötchenmesser. Bei Bratwurst und Bier schauten wir uns noch einige der 40 Marathon- und Ultraläufer an. Beeindruckend was der Verein für die rund 120 Läufer auf allen Stecken organisert.

17.9.23

20 Jahre aktives Laufen

Vor 20 Jahren lief ich hier beim Hohe-Buchen-Lauf, nur 500 Meter von meiner Haustür entfernt, meinen ersten Wettkampf. 105 Marathons und Ultras sowie unzählige weiterer kürzerer Wettkämpfe später, stand ich wieder hier am Start. Inzwischen gehöre ich eher zum alten Eisen und schaue am Start, wer noch in meine Altersklasse gehören könnte.

 Bei herrlichem Spätsommerwetter ging es als Neuerung in diesem Jahr erst einmal eine Runde um den Sportplatz. Nach dem langen Anstieg hatte sich das Feld sortiert. Der bekannte Konkurrent in meiner Alterklasse war vor mir. Immer wenn ich ihn mal wieder sah, hatte er einige Meter gut gemacht. Eine Frau im Alter meiner Tochter war hinter mir und kam mir erst kurz vor dem Ziel etwas näher. So allein im Wald merkte ich irgendwann, dass ich nicht mehr alles gab. Nach dem langen Lauf zwei Tage vorher war es aber auch irgendwie ok. So wurde es ein echter Genußwettkampf über 12 Kilometer und 300 Höhenmeter. 

Im Ziel war ich nach 1:14:31 h und damit ca. 10 Sekunden langsamer pro Kilometer wie im Vorjahr. Für die 10 € Startgebühr bekam man noch eine Bratwurst und ein Bier. Für kleines Geld konnte man außerdem das Kuchenbuffett plündern. Was will man mehr.

3.9.23

Sandhasenlauf

Irgendwie ist es fast erstaunlich, dass es Läufe in der Nähe gibt, bei denen ich noch nie am Start stand. Der Sandhasenlauf in Martinroda gehört dazu. Wo der Name herkommt, weiß ich nicht. Auf jeden Fall lief vor den kleinen Kindern ein Läufer im Hasenkostüm, was viel Freude bereitete.

Am Start über 5 und 10 Kilometer stand kein Hase. Mehr interessierten mich aber Läufer in meiner Altersklasse, die ersichtlich rar waren. Nach dem Start war ich gefühlt gleich im Hinterfeld.

Die 10 Kilometer-Strecke "Rund um den Veronikaberg" hatte es mit 400 Höhenmetern in sich, ging es doch nicht unten um den Berg. Nach den ersten drei Kilometern im netten Auf und Ab am Ortsrand folgte eine ca 400 Meter lange Rampe mit 20 % Neigung. Gehend war ich hier kaum langsamer als die irgendwie noch laufenden Konkurrenten. Die überholte ich oben wieder. Dann kam die schönste Strecke mit langen Wellen durch den Buchenwald.

Auch den Berg wieder runter ging gut. 500 Meter vor dem Ziel am letzten Anstieg wurde ich jedoch von einem bekannten Grauhaar in meiner Altersklasse überholt. 

58:28 Minuten hatte ich gebraucht. Weniger überrascht als vom Platz 2 der drei Läufer in der Altersklasse war ich von Platz 21 der 51 Läufer. Und die Medaille ist schön.

27.8.23

Stadtwaldlauf Königsee

Vor 16 Jahren bin ich schon mal hier mitgelaufen. Damals hatte ich noch kein GPS-Gerät und im Blog habe ich den Lauf später nachgetragen. In meiner Erinnerung war der Lauf auf Waldautobahnen durch den Hochwald ohne besondere Höhepunkte. Die Zeit von 1:41 Stunden für die bergige Strecke über 20 Kilometer erscheint mir heute fast unheimlich.

Dieses Jahr will ich mich aus familiären Gründen auf die regionalen Läufe konzentrieren und dazu passte Königsee gut. Am Start der langen Strecke standen im Regen nur 5 Läufer, doch Sekunden vor dem Startschuss kamen weitere Läufer aus dem Unterstand, so dass es 31 Starter über 20 Kilometer waren.

Der Regen hörte gleich auf und die Anstiege ließen sich besser laufen als befürchtet. Insgesamt sollten es 400 Höhenmeter werden.  Voller Begeisterung bemerkte ich Zeiten von etwas über 5 Minuten auf weniger ansteigenden Kilometer. Bis Kilometer 10 hatte ich auch eine Läuferin hinter und einen Läufer vor mir in Sichtweite. Nach einem kurzen Boxenstopp war Jörg dann allein im Wald. 

Meine vorher geschätzte Zielzeit lag bei 2 Stunden und zwischenzeitlich sah es nach einer besseren Zeit aus.  Da es aber letztlich 20,9 Kilometer waren und es auf dem letzten Kilometer noch etwas bergan ging wurden es dann 1:58:34 Stunden im Ziel im Waldseebad. Das war Platz 20 von 31 der Gesamtwertung und erstaunlich Platz 1 von 6 in der Altersklasse. Ein erfrischendes Bad rundete den schönen Lauf ab. 

Zumindest Start und Ziel waren vor 16 Jahren an anderer Stelle, ob die Strecke dann ganz anders war, kann ich nicht einschätzen. Das Kuchenbuffet war aber ähnlich gut.

3.7.23

Schneekopflauf 2023

Die Zeiten, an denen ich am ersten Juliwochenende 100 Kilometer beim Thüringenultra gelaufen bin, sind wohl vorbei. Nach den letzten eher laufarmen Wochen - 103 km im Juni, so  wenig wie sonst im November - war der Schneekopflauf schon eine Herausforderung.

Die knapp 900 Höhenmeter auf 22 Kilometern hatte ich noch aus dem letzten Jahr wunderschön und im höchsten Maße fordernd in Erinnerung. Eine Rekordteilnehmerzahl von knapp 600 Läufern auf beiden Strecken startet durch das neue Zieltor auf dem Schmiedefelder Sportplatz.

Angenehme Temperaturen und ein leichter Wind bei Sonnenschein meinten es gut mit uns Läufern. Die klare Luft bot auch einen wunderbaren Blick vom zu erklimmenden Aussichtsturm auf dem Finsterberg.

Als die Strecke sich nach 11 Kilometern trennte, kam kein Gedanke auf, das Ziel nach nur einem weiteren Kilometer zu erreichen. Über herrliche Wiesen- und Waldpfade ginge es nur 350 Höhenmeter bergab, die anschließend über Wurzelwege mit teils 25 % Steigung wieder erklommen werden mussten. 


Mit 2:50 Stunden war ich zwar ganz schön weit hinten im Feld. Platz 3 von 7 in der Altersklasse relativierte das Ergebnis dann wieder.