Als Läufer hat man in Coronazeiten eigentlich Glück. Zumindestens in Deutschland ist man nicht gehindert, seinem Hobby nachzugehen und eigentlich hat man mangels Alternativen auch mehr Zeit dazu. Allerdings brauche ich bevorstehende Wettkämpfe zur Motivation, um an Tagen zu laufen, an denen die Sonne nicht dazu einlädt.
Die Absage des Rennsteiglaufs war daher schon enttäuschend, wenn auch nachvollziehbar. Daher gab ich mich im April auch damit zufrieden, dass die langen Läufe vor allem an der Schönheit der Strecke ausgrichtet wurden und kaum über 27 Kilometer führten. So lernte ich zumindest den Gehlberger Bergpfad als wunderschönen Trail und den Tunnel des Ausgbrannten Steins kennen.
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Gehlberger Bergpfad |
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Ausgebrannter Stein |
Der Ausgebrannte Stein wurde 1704 mit Feuer und Wasser geschaffen, um einen
Flößgraben anzulegen. Von der Nähe Oberhofs konnte so über 23 Kilometer das Holz aus Wäldern des Herzogtums Gotha abtransportiert werden, ohne fremde Länderein zu durchqueren. Ein Erfolg war er nicht, denn nach 11 Flößungen in 17 Jahren wurde seine Nutzung eingestellt.
Dieser Flößgraben sollte in der ganzen Länge Teil meines Beitrages zu Aktion #RENNSTEIGLÄUFERatHOME sein und mit der Umrundung der Ohratalsperre in einen Marathon eingebunden werden. Die Aktion ist ein Angebot des Rennsteiglaufs für seine Fans, die Strecken irgenwie allein zu laufen und hat immerhin ca. 5.000 Teilnehmer.
Gabi begleitete mich. Ab Crawinkel ging es auf schönen Waldwegen sanft bergab und ab Luisenthal zur Krone der Ohratalsperre hinan. Bei der Runde um die Talsperre hatte man immer wieder tolle Ausblicke.
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Ohra-Talsperre |
Dann zog es sich zäh über 5 km bergan nach Oberhof. Hier blieb Gabi etwas hinter mir, wobei mir klar war, das sie bergab voran fliegen würde. So geschah es dann auch.
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Oberhof |
Der Ausgebrannte Stein und der Blick zum Schneekopf waren aber immer wieder Anlass für Fotostopps.
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Schneekopf |
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Ausgebrannter Stein |
Auch die Lütsche-Talsperre musste auf einem Foto verewigt werden und irgendwie war ich bei Kilometer 36 schon ziemlich platt. Der Grillabend am Vortag war vielleicht auch nicht so ganz die optimale Vorbereitung.
Drei Kilometer Nebenstraße waren dann zwar nicht so schön, aber hier ging der Flößgraben einst lang und man brauchte nicht auf den Weg achten. Am Ausgangspunkt waren es dann genau 42,22 km für die wir 5:00:23 gebraucht hatten. Es war schön - nur den Supermarathon werde ich nicht @Home laufen. Die Höhenmeter schwankten zwischen 480 und 900 Metern. Die Wahrheit wird wohl dazwischen liegen.