19.3.23

Zum Anbraten nach Erfurt

Manche Läufe haben kuriose Begründungen. Angeblich wurde 1404 erstmalig eine Bratwurst im Zusammenhang mit meinem Heimatort erwähnt. Lange Zeit gab es im Nachbarort ein Bratwurstmuseum und auf dem dortigen Kreisverkehr eine überdimensionalen Holzbratwurst. Thüringen ist schon was Besonderes.

Diese lokalen Bezüge sind der Anlass eines Gruppenlaufes bei dem das Bratwurstfeuer nach Erfurt auf den Domplatz zu einem Volksfest gebracht wird. Da ich einen langen Lauf brauchte und allein wenig motiviert war, schloss ich mich wie schon einst 2011 der Gruppe an. Zum Start gab es sogar ein Shirt mit erbaulichen Sprüchen.

Im lockeren Tempo ging es den Gera-Radweg abwärts. Es war nett mit einigen Läufern, die man fast nur vom Sehen kannte, zu plaudern.

Unterwegs gab es zweimal eine größere Pause, damit wir punktgenau auf dem Domplatz ankamen. Das Anlaufen fiel schwer und überhaupt lief es nicht so locker, wie erwartet. Auch die Uhr zeigte hinterher für die 25 Kilometer erstaunliche Werte. 

Die Fackel wurde natürlich erst kurz vor dem Ziel entzündet und unter allerlei Tamtam zogen wir ein. Dann wurde von einer Ministerin ein überdimensionaler Rost angezündet und wir bekamen eine Wurst. 


 


2 Kommentare:

Manfred hat gesagt…

Lieber Jörg,

tja, die Thüringer Bratwurst war auch über die Grenze hin im Oberfränkischen bekannt und konnte in meinem Geburtsort (Coburg) gerochen, gekauft und genossen werden. (War nur nie so mein Fall!) ;-)

Aber warum nicht solch einen Gruppenlauf mitmachen. Da liest man raus, dass es Spaß gemacht hat, auch wenn vielleicht die Werte auf der Uhr nicht ganz zufrieden stellten! Schön, dass du dabei sein konntest!

Ist doch bestimmt ein Lauf auf dem du aufbauen kannst?!

Liebe Grüße Manfred

lizzy hat gesagt…

Die „erstaunlichen Werte“ …. ob ich die mal raussuche aus den Ergebnislisten? Würde mich ja doch interessieren, was bei dir so darunterfällt.

Einen Bratwurstlauf für Thürigen finde ich - als Enkelin eines Thüringer Metzgers - nur logisch! Mein Vater hatte die Rezepte mit in den Westen genommen (für die jährlich ein bis zwei Hausschlachtungen) und so kam ich auch in Hessen in den Genuss. Es müsste auch noch einen „Thüringer Mettlauf“ geben mit einem Mettbrötchen im Ziel. Das Zeug finde ich noch verführerischer und gut vielleicht, dass es das in Bayern nicht in originaler Geschmacksstärke zu kaufen gibt. Vor Weihnachten, auf dem Weg zur Rostocker Verwandtschaft, haben wir einen Zwischenhalt zum Pinkeln und Tanken in der Grenze Thüringen-Sachsen-Anhalt gemacht. Dort lachte mich ein Metzgereistand an, der Mett in der Auslage hatte. Obwohl ich wegen meiner Gicht nur noch sehr selten Fleisch esse: es MUSSTE sein! Volker gönnte sich am Nachbarstand eine Bratwurst und schwärmte ob ihrer besonderen Leckerqualität. Thüringen kann da schon was und wenn ich es recht überlege, ist mindestens ein Marathon- wenn nicht überregionales Ultraevent fällig, das der Thüringer Metzgerzunft gewidmet wird. Es würde bestimmt viele locken und massig Medaillenideen säßen auch noch drin.

Einen guten weiteren JahresLAUF wünsche ich dir!