19.8.19

In fünf Tagen 169 km über den Rennsteig

Schon zweimal habe ich am Rennsteig-Etappenlauf teilgenommen. Da es 2016 und 2018 in die gleiche Richtung von Hörschel nach Blankenstein ging, gab es einen guten Grund, in diesem Sommer die Gegenrichtung zu versuchen. Ich freute mich auf eine unvergleichliche Laufwoche mit 25 Mitläufern und 6 Betreuern im Pensionsalter, die keine Wünsche unerfüllt ließen.

Allerdings hatte ich Respekt vor den beiden Etappen über 40 Kilometer, die nun am Anfang lagen. Sandra erkor mich zu ihrem Begleiter und Peter gesellte sich zu uns. Die wenig interessante erste Etappe mit 560 Höhenmetern auf vielen straßenbegleitenden Wegen absolvierten wir ziemlich vorsichtig in 4:59 Stunden.

Das Dreamteam

Die Etappe von Neustadt nach Spechtsbrunn war in den vergangenen Jahren die härteste. Auch in umgekehrter Richtung bewahrte sie sich diesen Ruf. Die 40 km mit etwa 700 Höhenmetern führte oft über zwar schöne, aber schwer zu laufende Wurzelwege. Dazu ging es mir wohl nicht richtig gut, die Nase lief und öfter musste ich in den Wald abbiegen. Etwa 5 Kilometer vor dem Ziel ließ ich die beiden ziehen und schleppte mich im Durchhaltmodus in das Ziel, wo ich nach nach 5:12 Minuten ankam. Im Sprudel des Hotelpools kam ich wieder zu Kräften.

Schwere Strecke

Der nächste Tag war von Höhepunkten gekennzeichnet. Nach fünf Kilometern war die Hälfte des Rennsteigs geschafft, am Großen Beerberg der höchste Punkt erreicht und irgendwann danach auch die 100 km bewältigt. Es ging mir sagenhaft gut, obwohl wir recht zügig unterwegs waren. Für Aussichtspunkte und Fotos blieb aber immer noch Zeit. Nach 3:27 Stunden waren die 27 km mit 500 Höhenmeter in Oberhof bewältigt.

Auf dem Aussichtsturm am Beerberg
Auch die nächste Etappe bis zum Kleinen Inselsberg war mit 27 Kilometern eine Kurzstrecke. Wie im Vorjahr  genoß ich, dort zu laufen, wo ich aufgewachsen bin. 3:10 Stunden brauchten wir für die 28 Kilometer mit nur 400 Höhenmetern. Auf dem Großen Inselsberg herrschte am Nachmittag Nebel, was den leckeren Kuchen nicht störte.


Nach vier Tagen weiß man, dass man es schafft. Außerdem lag das Ziel in Hörschel rund 600 Höhenmeter unter dem Startort am Kleinen Inselsberg. Jedoch zermürbten auf den letzten 14 Kilometer ständige Hügel, die man gar nicht im Plan hatte. An der Spitze des Feldes entspann sich ein Endkampf, von dem wir wenig mitbekamen. Irgendwann ging es dann wirklich bergab und wir Kerle liefen der schwächelnden Sandra auf den letzten Kilometern davon. 4:01 hatten wir für die 34 Kilometer gebraucht und sprangen voller Euphorie in die nicht so ganz saubere Werra.


Eine wunderschöne Woche ging mit der Siegerehrung am Abend zu Ende. Mit 20:49 Stunden war ich auf die Minute so schnell wie im Vorjahr.


3 Kommentare:

Volker hat gesagt…

Strammes Programm, Respekt! Auf die Minute genau das gleiche Ergebnis wie im Vorjahr ist schon ein Kuriosum :-)

VGV

lizzy hat gesagt…

Um sowas beneide ich dich, das muss ich zugeben!

Jörg hat gesagt…

Das würdet ihr auch schaffen. Es sind einige dabei, die nie einen Marathon gelaufen sind. Man sollte nur 6-7 km/h laufen oder walken können. Es ist erstaunlich, wie es immer wieder am Folgetag funktioniert.