18.7.16

6 Stunden wenig motiviert

So richtig hatte ich ja keine Lust auf den 6-Stundenlauf bei den Jüngern von Sri Chimnoy in Berlin. Doch nach wenigen langen Läufen nach dem Rennsteig-Supermarathon brauchte ich vor dem Rennsteig-Etappenlauf im August noch eine ernsthaftere Belastung. Ein Wettkampf ist außerdem eine gute Begründung, im Familienurlaub das Laufen zu begrenzen. Ein netter Landschaftmarathon war zwischen Thüringen und Ostsee an diesem Wochenende leider nicht zu finden und geografisch paßte der Lauf in Berlin einfach optimal. Unter Berücksichtigung der Wettervorhersage war das Minimalziel, einen Marathon zu laufen und sich dann irgendwie noch etwas weiter zu schleppen.


Als ich am Nachmittag auf den Gelände der ehemaligen Radrennbahn in Berlin-Weißensee ankam, stach die Sonne vom Himmel. Das Thermometer zeigte über 25° und die 24-Stundenläufer, die seit drei Stunden auf der Strecke kreiselten, sahen schon schlecht aus. Mit ca. 50 Mitläufern startete ich 15 Uhr. Ich trottete so vor mich hin, kannte niemand und verfluchte die Sonne. Die Strecke führte durchaus abwechslungsreich zwischen verschiedenen Sportanlagen entlang. Das Umfeld und vor allem der alte Eingangsbereich des Areals wirkten dagegen irgendwie wie ein lost place. 


 Die bei jeder  Ein-Kilometer-Runde gewässerte Mütze linderte das Leid, während sich die Pace bei 5:40 min/km pendelte. Zum Glück zogen nach einer Stunde Wolken auf. Das Laufen wurde leichter aber nicht leicht. Eine kurze Motivation kam auf, den Halbmarathon unter 2 Stunden zu laufen, was bis auf wenige Sekunden auch gelang. Irgendwann kam man dann doch mal in das Quatschen, aber die Mitläufer waren ähnlich geschlaucht wie ich. Ich mußte mich immer wieder zum Essen zwingen, den eigentlich mochte ich gar nichts bei der Wärme. Dabei war das Buffet wie immer bei den Sri-Chimnoys perfekt und ließ keine Wünsche offen.


Mangels Ablenkung orientierte ich mich an der Uhr, was ich eigentlich hasse. 26 Kilometer unter 2:30 Stunden, 31 km unter 3 Stunden - geklappt. Doch bei der Verpflelgungsaufnahme nach 31 Kilometer machte meine Kreislauf leichte Kapriolen, was mich zu einer Gehrunde veranlasste. Die erbaulichen Gesänge der Mädels des Gurus bauten nur wenig auf.

Die Besetzung wechselte, die Musikrichtung blieb.

Danach ging es wieder, wenn auch nicht gut. Ich vertrödelte noch etwas Zeit, mir bei den Sanis Vaseline geben zu lassen. Mies vorbereitet, hatte ich nicht mal ein Ersatzshirt dabei -  und dass bei einem Lauf, wo man jeden Kilometer an seiner Tasche vorbei kommt.  Die Marathon-Marke passierte ich nach 4:16 Stunden.

Diesmal schon - sorry Guru
Dann war Kreislauf und Motivation wieder im Keller. Ohne schlechtes Gefühl beschloss ich, noch 3 Runden zu gehen, um die  45 Kilometer voll zu machen und dann mit einem schönen Abendessen den Urlaub zu beginnen.

Mit Marathonlegende Horst Preisler

Am nächsten Vormittag mußte ich dann aber noch mal auf das Gelände. Die 24-Stunden-Läufer kreisselten immer noch. Einer der Starter, Horst Preisler, der mit 81 Jahren ca.  2000 Marathons gelaufen ist, machte gerade eine Pause. Er wird schließlich 62 km bewältigt haben. Ich freue mich auch Margitta zu sehen, die von der warmen Nacht beim 12-Stundenlauf berichtet. Doch auch da zaudere ich kaum mit mir.

3 Kommentare:

Lauf Markus hat gesagt…

Es gibt eben so Tage da läuft nicht viel zusammen. Gerade bei solchen Wetterereignissen. Kenne ich leider zu gut. Und gehört eben dazu. Egal, Mund abwischen und weiter gehts

ultraistgut hat gesagt…

Hi, Jörg, ihr hattet ja auch ein " Schweinewetter ", zum Glück blieb mir das erspart, es war in der Nacht zwar sehr warm, aber angenehm warm, der Morgen brachte ein wenig Regen und zum Glück keine Sonne - ideal.

Schönen Urlaub an der restlos überfüllten Ostsee, vielleicht laufen wir uns über den Weg !!

Manfred hat gesagt…

Sehr toller Lauf! Hat echt klasse Spaß gemacht und man wurde gut unterhalten und mit schnellen Kohlenhydraten gut versorgt.Hier wurde sich große Mühe gegeben und da kann ich nur großes Lob aussprechen. Ich freue mich auf den nächsten Lauf und hoffe ihr habt eine gute Laufvorbereitung