16.3.14

There is only one perfect road

and the road is ahead of you,
always ahead of you.
                                       (Sri Chinmoy)


9. Februar 2014
Ich werfe meine  ursprüngliche Laufplanung um und melde mich für den "Selbst-Tranzendenz 6-Stunden-Lauf" des Sri-Chinmoy-Marathon-Teams in Nürnberg an. Zwar irritiert mich der Veranstalter. Aber beim Ausdauersport über sich hinaus zu gehen, halte ich für eine akzeptable Ersatzreligion. Ich bin schon mal vor einigen Jahren hier gelaufen - es ist eine perfekt oragnisierte Veranstaltung.

10. März 2014
Ich bekomme mit, dass Michael sich auch angemeldet hat und freu mich. Wir sind schon beim Berlin-Marathon und beim Supermarathon auf dem Rennsteig zusammen gelaufen. So etwas verbindet

12. März 2014
Ich stelle mit Entsetzen fest, dass Michael in diesem Jahr schon 300 km mehr als ich gelaufen ist. Ich frage mich ernsthaft, ob es eine gute Idee ist gemeinsam die Runden drehen zu wollen, so lange es geht.

15. März 2014 um 8.00 Uhr
Vom ausgezeichneten Frühstück im Hotel Prinzregent kann ich den Startbereich sehen. Nach dem Lauf werde ich mich im Hotel noch duschen können, obwohl wir keine weitere Nacht dort schlafen.
Eines der üblichen Vorstartbilder - so lange man noch gut aussieht

10.00 Uhr
Der Startschuss erfolgt und ich trabe mit Micha los, wir wollen etwa 5:40 min/km laufen. Die Runde ist 1,522 km lang und mit Smileys und erbaulichen Sprüchen des Gurus geschmückt.


11.00 Uhr
Wir sind etwa 5:20 min/km gelaufen und haben über 11 km weg. Wir wissen, es ist zu schnell und laufen im gleichen Tempo weiter.

13.00 Uhr
Wir haben fast 33 km geschafft. Kurz vorher mußte ich Michael ziehen lassen und Tempo rausnehmen.


13.57 Uhr
Der Marathon ist geschafft. Seit Kilometer 36 bin ich eigentlich völlig platt. Ich mache eine längere Gehpause, in der ich mich nicht besonders erhole.

14.54 Uhr
Nun habe ich 50 km hinter mir. Das Laufen fällt schwer - ich mache wieder eine Gehpause. Meine Bestleistung von 61 km werde ich nicht mehr übertreffen können.

15.30 Uhr
Ich habe keine Lust mehr und beschließe die letzte Runde zu laufen und dann noch eine Runde zu gehen.

16.00 Uhr
Die Schlusssirene kommt - ich habe 57,8 km geschafft. Ein bißchen ärgere ich mich, dass ich mich nicht noch durchgebissen habe. Andererseits war es ein reiner Trainingslauf für den Rennsteig-Supermarathon.

16. März 2014 um 16.30 Uhr
Bei Kilometer 4 auf meiner Hausstrecke kommt mir ein Läufer entgegen. Mir ist etwas peinlich, wie ich dahin krieche. Supersauerstofflauf nennt man so etwas in manchen Trainingsplänen, das klingt irgendwie besser als 11 km schlurfen. Was anderes wäre aber auch nicht gegangen, egal wie es heißt.

Noch mehr Bilder gibt es hier und einen Bericht auf Marathon4you gibt es auch.

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich muss vermutlich nicht erwähnen, dass ich 57,8 km in 6 Stunden richtig klasse finde. Eine prima Rennsteigvorbereitung war der Lauf allemal! Glückwunsch, Jörg!

Tati hat gesagt…

Mensch Jörg, klasse gelaufen. Solche Planänderungen sind ganz schön spannend. Dein Bericht dazu sowieso. Erhol dich gut und bald kriechst du nicht mehr, sondern läufst locker flockig allen davon.

Liebe Grüße
Tati

Markus hat gesagt…

Ich wäre erstmal froh wenn ich die 57,8km in 6h schaffen würde / werde. Ist doch eine spitzen Leistung und noch dazu für einen guten Zweck!

lizzy hat gesagt…

Hammer! Dass so viel bei so relativ wenig Jahres"vorlauf" möglich ist, finde ich erstaunlich und bewundernswert.

Erhol dich gründluch!

Über die "akzeptable Ersatzreligion" hab ich mich sehr amüsiert. :o) und frage mich nun, wie die das mit Verheissungen nach irdischem Ableben wohl halten? Gibt's sowas wie ein " ewiges Läuferleben" und wie mögen Nirwana oder Paradies aussehen für jemanden, der so gerne in Kreisen rumrennt?

Das Pulsmesser hat gesagt…

Du wurdest nominiert ;-)
http://daspulsmesser.blogspot.de/2014/03/and-oscar-goes-to.html

Elke hat gesagt…

Wow, ganz herzlichen Glückwunsch! Ich finde es grandios, sich so lange durchzubeißen! Dann viel Erfolg beim Rennsteiglauf!
Liebe Grüße
Elke

Jörg hat gesagt…

Schönen Dank für die Glückwünsche, die mir etwas peinlich sind, da ich nicht besonders gebissen habe und 58 km halt das sind, was ich da immer etwa laufen kann.
Im Nirwana will ich dann aber doch lieber keine Runden laufen.