Nichtläufer wissen gar nicht, wie stark ausdifferenziert die Läufergemeinde ist. Da gibt es die Gelegenheitsjogger, die bei schönem Wetter gelegentlich mal eine halbe Stunde laufen und die "ambitionierten Läufer" die fast täglich sekundengenau vom Traninigsplan vorgegebene Strecken abspulen, um in den Genuß einer persönlichen Bestzeit zu kommen.
Eine Untergruppe sind die Streaker, also die Täglich-Läufer. Wikipedia meint, den Unterschied zu den Flitzern betonen zu müssen. Ich kenne einige Streaker, die ich allesamt nicht in flitzerischem Verdacht habe. Meist sind Streaker die nicht ganz schnellen Läufer, die ihre Befriedigung eher aus der Strecke als aus der Laufzeit oder Platzierung suchen.
Schon bei den ersten Informationen über Streaker stellte ich fest, dass dies nicht meine Art zu laufen ist. Andererseits fasziniert mich der Gedanke schon. Nach einem eher laufschwachen Winter reifte der Gedanke nach einem Monatsstreak im April als Vorbereitung auf den Rennsteiglauf.
Zwischenbilanz nach 13 Tagen:
Es ist eine neue Streckenerfahrung. Um Regenerationstage mit kurzen Strecken zu füllen, galt es Kurzstrecken mit 3-5 km zu finden. Wenn ich nicht um das Wohngebiet kleine Runden rennen will, bedeutet dies erhebliche Steigungen - die aber schnell vorbei sind.
Es ist ein logistisches Problem. Bei anstehenden beruflichen Abendterminen kämpfe ich mit meinem Biorhythmus, um gegen halb sieben am Morgen zu laufen. Das Vögelzwitschern ist ja schön aber mein Stoffwechsel...
Mir fehlt die Regeneration, denn auch die 4,5 km meiner Kurzstrecke belasten den Körper. Leichte Knieprobleme u.ä. verschwinden nicht einfach. Andererseits beseitigen schnelle Einheiten manche Probleme - verstehe wer will.
Streaken schafft Kilometer. Selbst in ruhigen Wochen laufe ich um die 70 km. Was es bringt, wird der Rennsteiglauf entscheiden.
Ich weiß nicht, ob ich durchhalte. Wenn ich vor dem Linz-Marathon nächste Woche nicht locker werde, breche ich den Streak Mitte der Woche radikal ab.
Ach ja, mehr Wäsche habe ich auch.
6 Kommentare:
Dann bin ich auf deine Erfahrungen gespannt, die du machen wirst! Ich habe 2010 mal "gestreakt". Leider war nach 112 Tagen durch eine Erkrankung der Streak weg. Nochmal habe ich nicht begonnen, weil ich für mich beschlossen habe, nie zu laufen, wenn ich mich nicht gut fühle. Auch das Problem mit der Regeneration kenne ich. Alles Dinge, die mich zwar den Hut vor Streaklüfern ziehen lassen. Aber für mich ist ein anderes System besser.
Gruß vom Holger
Na das ist ja mal was. Streaken! Bloß gut, dass ich das! zeitlich nicht hinkriege.
Ich drücke mal die Daumen und erwarte deinen Bericht.
Wäschst du selbst ;-) oder eher die Waschmaschine? :D
Liebe Grüße
Tati
Ich glaube ich persönlich bin ein Streaker, wie du es so schön sagst. Meistens ziehe ich meine Motivation und meine Gelassenheit aus der Strecke.
Aber ich geniesse auch das Laufen, weil ich da einfach super abschalten kann. Einfach mit mir und meinen Gedanken alleine bin und das auch sehr genießen kann.
Dagegen die Flitzer, die immer von einer Bestzeit zur nächsten hetzen, sind immer so gestresst! Das ist einfach nicht meine Art zu laufen! ;-)
Streak hin oder her - klingt nach Marathonpanik ;-) Viel Glück für Linz. LG Kerstin
@ Holger: es wird nur ein Monatsstreak im April. Ansonsten will ich mein Leben nicht völlig dem Laufen unterordnen
@ Tati: Es ist schon mehr die Waschmaschine
@ einfach joggen: Flitzer sind auch noch was anderes ;-)
@ marathonwoman: ein bißchen Rennsteigpanik war es, aber andererseits hatte ich Ende März so viele km wie in den Vorjahren.
Die Idee der Streaker fasziniert auch mich. Zwei Mal bin ich bisher täglich gelaufen. War beide Male nicht geplant, ich "rutschte" da so rein. Nach zwei Wochen kommt dann der Ehrgeiz ;-) . Aber regelmäßig täglich zu laufen wäre nichts für mich.
Ich wünsche dir weiter viel Spaß und Erfolg bei deinem Projekt. Aber vor dem Rennsteig ordentlich tapern!
lG
Ralph
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