27.2.12

Das erste DNF

Trainingspläne empfehlen viele lange Trainingsläufe im Winter. Da ich ohne anstehenden Grund mich kaum zu langen Läufen aufraffen kann, habe ich mich im Dezember zum Kristallmarathon im ehemaligen Salzbergwerk von Merkers angemeldet. Allerdings verhinderten im Wechsel Erkältungen, Reisen, der Skiurlaub und große Kälte übermäßiges Training, so dass in den letzten drei Monaten nur jeweils 120 km zusammen kamen. Mit einem 28er am Wochenende zuvor und vielen Jahren Lauferfahrung, sollte es dennoch klappen. Gliederschmerzen und Husten am Vortag ließen jedoch Zweifel aufkommen. Da der Lauf aber bezahlt und die Fahrgemeinschaft vereinbart war, wollte ich zumindest hinfahren.


Gegenüber Sondershausen, wo ich im vergangenen Jahr einen Halbmarathon gelaufen bin, ist die Einfahrt in Merkers deutlich komfortabler. Ein Fahrkorb, der nicht wie in Sondershauen Vorhänge sondern richtige Türen hat, bringt die Teilnehmer ohne Wartezeiten in 90 Sekunden auf 500 m Tiefe. Unten wirkte sich die salzhaltige Luft positiv auf den Hustenreiz aus. Richtig locker war ich aber nicht.


Nachdem wir den 10 km Läufern zugejubelt hatten, wurden wir Marathonis auf die 3,25 km lange Runde geschickt. Der Eindruck von der ersten Runde war positiv. Der Untergrund war asphaltiert wie eine nur leicht runtergekommene Dorfstraße und die 60 Höhenmeter verteilten sich auf gleichmäßige kurze wenn auch steile Anstiege und viele Wellen. Später sollte sich herausstellen, dass gerade die Möglichkeit, die Anstiege locker zu überlaufen, viel Kraft kostete.

Schon nach 5 Runden, also etwa 17 km war mir jedoch klar, dass es heute nur mit Qual gehen würde und ich überdachte Ausstiegsszenarien. Weder hatte ich Lust die letzten Runden mich halb wandernd zu quälen noch meine Gesundheit übermäßig zu riskieren. Nur einen Halbmarathon zu laufen, war mir aber zu wenig und so nahm ich mir 9 Runden, also knapp 30 km vor. Selbst dabei waren die beiden letzten Runden anstrengend. Ohne schlechtes Gewissen hörte ich dann auf. Die ausgewachsene Erkältung am nächsten Tag bestätige meine Entscheidung.

Merkers ist auf jeden Fall einen Marathon wert. Am Start waren weitgehend routinierte Läufer. Nach 4 Stunden war etwas die Hälfte der Starter schon im Ziel. Zur Erinnerung: es handelt sich um einen Marathon im Februar mit 750 Höhenmetern.


Allerhand Bilder gibt es hier und einen objektiven Bericht von mir bei Laufszene Thüringen.

4 Kommentare:

Tati hat gesagt…

Kluge Entscheidung und ich kann sie aus eigener Erfahrung jetzt gut nachvollziehen.
Ich hoffe du bist auf dem Weg der Besserung.

Liebe Grüße
Tati

lizzy hat gesagt…

wobei es für mich ein Rätsel ist, warum es überhaupt einen Menschen dazu drängt, unter der Erde zu laufen ... :-O

Was wirst du dieses Jahr oberirdisch noch so alles unternehmen?

timekiller hat gesagt…

Puh, das ist aber nur was für die ganz harten, oder? Aber der Läufer quält sich ja ganz gerne ;-)

Grüße -timekiller-

Frank Biermann hat gesagt…

Gut das du dich entschieden hast den Lauf vorzeitig zu beenden. Viele Läufer denken nicht an mögliche Konsequenzen!