31.5.09

Umfrage: Wann ist ein Marathon ein Marathon?

Thüringer Wandermarathon in Gräfinau-Angstedt
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Ein Kollege organisiert jedes Jahr zu Pfingsten ein Wandertreffen. Das ist schon eine eigene Welt. Es gibt verschiedene Strecken, Kontrollstellen, Vereine und Heftchen, in denen man sich seine Wanderung für die Ewigkeit bestätigen lassen kann. Im Gegensatz zu Lauf- und Walkingveranstaltungen gibt es jedoch keine feste Startzeit sondern eine Zeitfenster für den Start.



Am Sonnabend waren wir mit Freunden bei der 10 km Abendwanderung und anschließender Stimmungsmusik mit den Ansbachtalern - es ist schon eine eigene Welt, in der wir es dann nicht so ewig aushielten.


Die am Sonntag angebotene Marathonstrecke brachte mich jedoch auf eine Idee. Statt einen langen Lauf allein zu machen, könnte man ja einfach die Infrastruktur nutzen.... Gedacht, getan. Ich schaffte es, mich gegen 6 Uhr am Sonntagmorgen aus dem Bett zu quälen, denn das Starfenster war 6 und 8 Uhr. Am Start mußte ich noch die Entscheidung über die Startgebühr treffen. Ich investierte in die erhöhte Startgebühr von 4,70 €, um am Ende Urkunde und gestickten Aufnäher als Auszeichung zu bekommen.
Im Preis war eine kleine Kontrollkarte, auf der ich mir an den Verpflegungstellen alle fünf Kilometer einen Stempel abholte und die mich berechtigte, kostenlosen süßen Tee und gelegentliche Apfelstücken zu erhalten. Gegen kleines Geld hätte man zudem Schmalzbrote, Würstchen, Bier, Cola und andere Köstlichkeiten erwerben können. Außerdem gab es meist ein nettes Gespräch mit den Kontrollverpflegern. (Mein Forerunner zeigt 23 min Pausen.) Was will man mehr.
Die Strecke führte durch das Tal des Flüßchens Ilm, das meinem Kreis dem Namen gab und wo es einst einige Salinen gab, oder parallel über die Höhenzüge.



Etwas lästig war die Ortsdurchquerung der Kleinstadt Stadtilm, aber Sonntag früh um 9 Uhr ist man auch da recht allein. Zwischendurch ging ich ab und an ein Stück mit Wanderern, die mir, wie auch bei Läufern üblich, von vergangenen und künftigen Heldentaten erzählten.



Ich verzichtete drauf, in der wirklich sehenswerten, historischen Brauerei in Singen ein Bier zu trinken, wollte ich doch zum Mittagessen wieder daheim sein. Schon nach 40 km und 4:35 war ich wieder am Ziel und konnte nun die Auszeichnungen in Empfang nehmen.

Umfrage:
Darf man nun eigentlich solch einen etwas zu kurz geratenen, meist gelaufenen Wandermarathon in die offizielle private Marathonzählung aufnehmen?

Die geneigten Leser dürfen darüber in den Kommentaren abstimmen (Eine 0190er Nummer, um reich zu werden, wollte ich noch nicht schalten.) Unter allen Teilnehmern der Umfrage wird ausgelost, wen ich bei Gelegenheit ein Bier bezahle. Ist das kein Anreiz?

9 Kommentare:

Petra hat gesagt…

Hallo Jörg,

ich hätte nichts dagegen, wenn Du diesen Marathon einträgst! Wir sind doch Volkssportler und sollten das nicht so eng sehen, oder?
Übrigens: Ich trinke Schöfferhofer Hefeweizen! :))
LG
Petra

Katrin hat gesagt…

Hallo Jörg,

also von mir aus darfst Du auch :-). Kein Problem ;-). Hast Du eine Ahnung wie viele Läufer glücklich wären über eine Zeit von 4:35h auf 40km?
Bei mir tuts auch ein Radler :))
LG Katrin

Thestral hat gesagt…

Die Idee, mit der Nutzung der Infrastruktur einer Wanderveranstaltung für einen langen Lauf ist wirklich klasse. Da spart man doch glatt das mitschleppen der Verpflegung. Liest sich nach einem richtig entspannten Lauf.
Wenn die Veranstaltung als Marathon ausgeschrieben war, dann spricht überhaupt nichts dagegen, diesen besonderen LAuf in Deine Marathonzählung mit aufzunehmen.
Ich trinke Franziskaner :))
lG
Ralph

Anett hat gesagt…

Da hast du für wenig Geld viel Leistung und Unterhaltung bekommen. Klasse Idee!
Bist du dir sicher, dass dein FR richtig gemessen hat ;-). Aber immerhin warst du unter 5 Stunden unterwegs, also ist es ein Marathon!!!
Viele Grüße von Anett, die gern Paulaner trinkt

Pfeffernuss hat gesagt…

Die Distanz zählt, alles andere ist unwichtig.
Das Du die Brauerei ausgelassen hast...nene

Grüße aus Dülmen

ramona hat gesagt…

Hallo Jörg!
Eigentlich ist es doch egal, ob Marathon oder 40 km. Du hast einen langen Lauf gemacht, das ist doch wichtig. Spaß hattest Du offensichtlich auch.

Der Marathon beträgt nunmal 42,195 km. Daran kann man nicht rütteln. Aber 40 km sind auch nicht schlecht. Ansonsten handhabe ich das so: Bei Zeitdifferenzen zwischen Forerunner und Veranstalter beziehe ich mich auf die Zeitangaben des Veranstalters, auch wenn mein Forerunner weniger anzeigt. Manchmal gibt es doch Aussetzer, die wir nicht merken, da man ja nicht ständig auf die Uhr schaut. Also, wenn der Veranstalter Marathon sagt, dann Marathon.

Liebe Grüße
Ramona
Schönen Blog hast Du!

Anonym hat gesagt…

Hallo Joerg,

schön dich getrofren zu haben, Du siehst genauso aus wie auf deinem AVA. Der Tipp mit dem Wandermarathon war sehr gut, hätte gerne mitgemacht, hatte nur eine andere Veranstaltung an diesem WE. Ich wundere mich, daß die Brauerei schreibt, es gäbe einige IVV Strecken, die dort vorbeiführen sollten.

http://www.singerberg.de/seite1.html

Ich sehe bei DVV auf der hp nur einen Permanenten Weg in Dankmarshausen

http://www.dvv-wandern.de/w_ue/pw/8


Die Brauerei in Singen ist wirklich einen Besuch wert, schade, daß ich dies nicht vorher gewußt habe, sonst hätte ich auf der Rückfahrt von Fröttstädt noch vorbeigeschaut :-)

Gratuliere dir übrigens zu deiner schnellen 50er Zeit, wenn Du die 100 gemacht hättest wärst Du unter 12 h im Ziel gewesen, auch wenn Du die letzten KM walken hättst müssen, oder zählt dies dann für dich nicht mehr ?

Anonym hat gesagt…

Hallo Jörg,

ein Schnitt von > 9 km/h? Bin gestern den Wandermarathon im Pfälzerwald gelaufen: In Summe 1300 Höhenmeter bergab, 1050 Höhenmeter bergauf, 43 km, 7:30 h, Schnitt knapp < 6 km/h. Bin ich so schlecht oder war Deine Strecke so eben? 9 km/h ist ja fast joggen. Na ja, ohne Steigungen war ich vielleicht auch so schnell um auf meinen Schnitt zu kommen...

Bin übrigens Rotweintrinker - hoffe ich bekomme keine Prügel hier!

Ronald aus Mannheim (Identität? Kenne mich nicht aus - klicke jetzt "anonym" an).

Jörg hat gesagt…

Es ist die Frage ob 40 km als Marathon gelten. Ich bin ja eigentlich Läufer - von der Zeit bin ich dennoch ziemlich tolerant - wenn der größte Teil der Strecke gelaufen wurde, ist es ein Lauf. Aber auch derjenige, der 42 km wandert, hat meine Hochachtung. Einen Schnitt von 6 km/h könnte ich wahrscheinlich nicht wandern.