Dabei hatte es so gut angefangen. Der Erfurter Laufladen hatte einen ganzen Bus netter Leute zusammengetrommelt, die für ein paar Tage in das Fürstentum fuhren. Am Donnerstag bei der Anreise schwante mir schon das Übel, als der Bus sich 1000 Höhenmeter vom Rheintal in den Wintersportort Malbun quälte. Der Spaziergang am Nachmittag auf den angeblich flachen letzten 5 km der Marathonstrecke war alles andere als flach. Beim Bier vergaß ich es schnell wieder.
Die Wanderung zur Pfälzerhütte am Freitag war nett, auch wenn 5 Stunden Bergwanderung vielleicht nicht die optimale Regeneration am Vortag eines Marathons sind.
Seltsam, dass man auf der Speisekarte der Hütte Bergsteiger findet. Zumindestens in der EU ist ja der Kannibalismus seit einiger Zeit abgeschafft. Ob Bergsteiger, die Vegetarier waren, wirklich anders schmecken, weiß ich nicht.
Der Start zum Marathon war am Sonnabend in der Wurstfabrik in Bendern - ob da auch Bergsteiger verarbeitet werden, habe ich nicht erfahren. Wahrscheinlich wird es in der Folgewoche aber Marathonläufer in Scheiben geben - solche, von denen man bei km 33 die Reste fand.
Doch erst mal ging es 10 km völlig flach auf dem Rheindamm lang. Bis auf die schwüle Hitze war das eigentlich nett und ich lief gemütlich plaudernd. In Vaduz, der Hauptstadt des Ländchens, begann das Unheil. Nun ging es 12 km nur noch bergan und ich lief nun allein und etwas schneller als die ehmaligen Begleiter. Das fürstliche Schloß war noch fast unten am Berg, da konnte man noch knipsen und sich freuen, auch wenn Durchlaucht nicht raus schaute. Mußte er auch nicht, denn die Erbprinzessin hatte ja den Startschuss gegeben.
Nach 22 km oben angekommen, ging es mit toller Aussicht in dieses hübsche Tal hinunter.
Bei dem Foto habe ich geschummelt und es am Folgetag von der anderen Seite aufgenommen. Unten war das Ziel für die 25-km-Strecke. Das hätte man ja auch machen können. Aber für die Marathonis ging es nun erst mal wellig bergan. Bei km 32 endete dann der Wirtschaftsweg in einen Pfad durch das Knüppelholz. Konnte ich bis dahin beim Bergangehen immer noch gut überholen, hatte ich nun Befürchtungen überhaupt hoch zu kommen und in der Wurst zu landen. Konnte ich aber doch irgendwie vermeiden.
Oben wurde es flacher und dann lief man in das Tal hinein, nahe am Ziel vorbei, dass man erst nach 5 km Panoramaweg (siehe Anreisetag) wieder erreichte. Nach all den Wandern waren es dann die letzten Kilometer richtig schön, mal wieder zu laufen.
Eine Runde um das Tal in das Ziel |
Übrigens, es war eine tolle Veranstaltung, wenn es wegen km 33 vielleicht auch nicht so rüber kam.
4 Kommentare:
Diesen Marathon würde ich gerne auch mal noch laufen. Muss richtig schön in diesem kleinen Fürstentum sein :)
Du machst ja tolle Läufe (oder sollte ich sagen: verrückte Sachen?) mit!
Du wohnst in Thüringen! Wie kann man da Berge hassen!? :-)
Interessanter Lauf! Wäre eventuell auch etwas für mich!
Glückwunsch zum Finish und vielen Dank für die schönen Bilder.
Wir haben schon in der Pfälzerhütte und zweimal in Steg übernachtet, ach war das eine schöne Hüttentour.
Deshalb steht der Marathon auch auf meiner/unserer to-run-Liste!
Gruß
Sören
Kommentar veröffentlichen