17.1.10

Teammarathon Leipzig

Es gibt gute Gründe im Januar keinen Marathon zu laufen. Ab Spätherbst machen Wetter und Wintermüdigkeit die langen Läufe rar und der Schnee um diese Jahreszeit verlockt eher zum Skifahren als zum Laufen. Dennoch fand 31 Jahre lang ein Teammarathon in Berlin statt, bevor es dem SCC als Veranstalter des Berlin-Marathons wohl zu popplig wurde. Als der langjährige Leiter Roland Winkler aufhörte, ließ man die Traditionsveranstaltung sterben. Doch die LG eXa Leipzig transferierte einfach den Lauf aus den Plänterwald in den Leipziger Clara-Zetkin-Park.

Es ist eine Veranstaltung, wie ich sie liebe - überschaubar und mit einem gewissen Kultfaktor. Viele Läufer der 40 Teams kennt man persönlich oder zumindest vom Namen. Darunter war der 75-jährige Horst Preisler, der hier seinen 1667. Marathon lief.

Noch zwei Tage vor dem Lauf bestand die Hoffnung, dass die Kälte die komplett schneebedeckte Strecke stabil hielt. Temperaturen um null Grad zerstörten die Hoffnung und so war nur ein Drittel der 5 km Stecke winterlich gut zu laufen, ein Drittel ging so und der Rest war eigentlich zum Laufen kaum geeignet.

Dies war neben den anderen guten Gründen ein weiterer, warum ich mir am Start keineswegs sicher war, 42 km zu durchlaufen. Aber ich war ja mit Steffi und Cathleen ein Team und für die Wertung mußte man gemeinsam ankommen und so als Mann....



Es war eine schöne Strecke. Auf jeder Runde wurde 4 mal auf zwei Brücken das vereiste Elsterflutbett überquert. Außerdem führte die Strecke durch den Park und, einen kleinen Wald sowie an der Rennbahn und einem Bratwurst-/Glühweinstand vorbei. Mehrere Runden diskutierten wir ernsthaft, dort auf der letzten Runde einen Glühwein zu trinken. Leider hatte niemand Geld dabei.

Die Strecke wäre noch besser zu genießen gewesen, wenn man nicht immer auf den Boden hätte schauen müssen.
Die Mädels hatten sich Spikes untergeschnallt, die bei dem losen Schnee aber auch nur wenig halfen.
Es war trotzdem ein netter Lauf, wir harmonierten läuferisch und schwatzen schön - zumindestens auf der ersten Hälfte. Dann wurde ich maulfaul, denn das Laufen fiel mir nicht mehr leicht.



Wenn man genug Marathons gelaufen ist, klingt jedoch "noch 17 km" schon beruhigend und so kam kein Gedanke mehr an einen vorzeitigen Abbruch.Wir liefen ziemlich gleichmäßig 34 min pro 5 Kilometer und nach 4:47 waren wir glücklich im Ziel.



Nach den Erfahrungen des letzten Jahres, als wir knapp am Gewinn eines Duschbades vorbeischrammten, verzichteten wir auf die Siegerehrung, damit die Mädels ihren Zug erreichten. Hätte ich auch nur vage geahnt, dass es für jedes Team eine Torte gab, wäre ich jedoch nie auf die Idee gekommen, meine Fahrdienste zum Bahnhof anzubieten.

12 Kommentare:

Martin hat gesagt…

Zum letzten Bild fällt mir nur der berühmte Hahn im Korb ein ;-)
Könnte es sein, dass du dich da ganz wohl gefühlt hast in der Gruppe ?

Jörg hat gesagt…

Wenn du so fragst,...

Nächstes Jahr gibt es eine Neuauflage, auch wenn der Weg für dich etwas weiter ist.

Katrin hat gesagt…

Hallo Jörg,
wirklich nicht die besten Bedingungen für einen Marathon. Trotzdem Glückwunsch für Euch. Leider habe ich es nach meinem Dienst nicht mehr geschafft bei Euch an der Strecke vorbei zu schauen :-(.
LG Katrin

ultraistgut hat gesagt…

Das was mich am meisten anmacht, ist das Foto mit den beiden Damen, die ihren " Helden " in der Mitte haben, das gefällt wohl jedem Mann und Läufer, zwei Frauen im Arm zu haben.

Kompliment bei diesen Witterungsverhältnissen wollte ih keinen Marathon laufen !

Anonym hat gesagt…

Herzlichen Glückwunsch an euch 3 zum erfolgreichen Finish.

Gruß

Holger

Thestral hat gesagt…

Es ist sicherlich ein einmaliges Erlebnis, bei diesen Bedingungen einen Marathon zu laufen. Aber ganz ehrlich: für mich wäre das nichts.
Herzlichen Glückwunschan das gesamte Team!
lG
Ralph

Anett hat gesagt…

Das sieht nach viel Spaß aus. Herzlichen Glückwunsch zum Marathon bei diesen Bedingungen.
Ich finde auch das erste Bild toll.
Mit der Torte ist schade, aber wie ich dich kenne, hättest du diese sowieso den beiden Mädels zur Bahnfahrt mitgegeben ;-).

gretelsrun hat gesagt…

Hallo Jörg,
Gegenbesuch ! :) Schöner Bericht.

Die letzten 2 Runden habe ich noch geflucht, heute könnte ich schon wieder :)

LG
Gretel

Jörg hat gesagt…

Schönen Dank für die netten Worte. Es ist wirklich eine empfehlenswerte kommunikative Veranstaltung und locker gelaufen geht es auch ohne spezielles Training, wenn man die Strecke so halbwegs drin hat.

eastrun hat gesagt…

Ja eine herrliche Veranstaltung, unter erschwerten Bedingungen, dafür mit toller Orga.
Unsere Tort haben wir leider auch nicht mitgenommen. LG aus Radebeul und bis zum nächsten Mal

Anonym hat gesagt…

Herzlichen Glückwunsch euch dreien! Wahrlich nicht einfach bei diesen Bedingungen. Habt ihr gut hingekriegt!
Liebe Grüße
Petra

der Hönower hat gesagt…

Schön, dass es Team-Marathon doch noch gibt. Ich bedaure es sehr, dass die Berliner Traditionsveranstaltung eingeschläfert wurde. Wenn die Tradition nun in den kommenden Jahren in Leipzig fortgeführt werden sollte, bin ich bestimmt auch wieder am Start.
Es gibt übrigens am 27.März in der Stadt Brandenburg, am Gördensee, die "Fortführung" des Team-Marathons. Aber das ist eben nicht Mitte Januar.
Beste Grüße aus dem tiefgekühlten Brandenburg
Norbert