Mit einer Gedenkminute für den 2007 verstorbenen Sri Chinmoy begann der 6-Stunden-Lauf von Nürnberg. Ich muß zugeben, dass ich etwas skeptisch war wegen des Veranstalters. "Sri Chinmoy trieb Sport nicht nur aus Freude an der Sache oder um den Körper fit zu halten, sondern auch, weil er den Sport als ein natürliches Medium sah, um seine Philosophie der Selbst-Transzendenz, des ständigen Über-sich-selbst-Hinauswachsens, zum Ausdruck zu bringen," kann man auf der Homepage lesen - nun gut.
Auf jeden Fall gilt seine Anhängerschar als der wichtigster Veranstalter von Ultrausdauerwettkämpfen und richtet u.a. die Deutsche Meisterschaft im 24-Stunden-Lauf aus. Da auch intensives Googeln keine negativen Befunde brachte, stand einem Start in Nürnberg nichts entgegen.
Nachdem vor einem Jahr mein erster 6er so erstaunlich entspannt war, hatte ich mich mit Wolfgang verabredet, die 6 Stunden in Nürnberg als Vorbereitung für den langen Rennsteig zu laufen. So verbrachten wir ein Wochenende in Nürnberg und nächtigten in der Nähe der für seinen Triathlon bekannten Stadt Roth im guten und preiswerten Hotel Schloss Kreuth.
Die Wöhrder Wiese am Rande der Altstadt von Nürnberg war ein optimales Gelände für die Veranstaltung. Sie bot eine fast völlig ebene Runde von 1522 m, auf der wir 6 Stunden kreiselten. Gezählt wurden die Runden von Hand durch etwa 40 Jünger und Jüngerinnen.
Überhaupt hatte der Veranstalter mit viel Personal eine einwandfreie Organisation gesichert. Die Verpflegungsstelle bot alles was des Ultras Herz begehrt: Wasser, Tees, Malzbier, Cola, Iso, Brühe, Obst, Schnittchen, Schokolade, Nüsse und Rosinen und mehr.
Die Laufstrecke war dazu mit erbauenden Sprüchen des Gurus und netten Smilies geschmückt.
Der Lauf ist schnell erzählt: Wolfgang und ich liefen ein bißchen im Schnitt von 6 min/km im Kreis rum, die letzten zwei Stunden etwas langsamer. Ab und zu kamen ein paar Freunde hinzu, die uns die Zeit vertrieben. Bei 30 km hatte Wolfgang einen Hänger und bei 40 km ich. Auf der Runde für km 50 fotografierte uns Udo mit den roten 50er-Fähnchen.
Nach dem Marathon und nach 50 km gönnten wir uns mit ruhigen Gewissen eine Gehrunde, hatten wir es doch nur als Trainingslauf geplant.
Die letzte Runde war die schnellste und nach 6 Stunden konnten wir die blauen Fähnchen bei 55,919 km an den Streckenrand stecken.
Wolfgang hat einen Bericht vom Lauf im Forum geschrieben. Einen weiteren Bericht von der Veranstaltung mit vielen Bilder gibt es bei Marathon4you .
7 Kommentare:
Das ist wirklich was, was ich mir für nächstes Jahr vorgenommen habe- einmal länger als 42,195 km laufen. Und so eine Veranstaltung wäre das ideale um es einmal zu probieren. Danke für deinen Bericht!
Selbst-Transzendenz-Läufe werden überall auf der Welt ausgetragen. Während meines Auslandsstudiums in Cardiff habe ich auch Ausschreibungen dieser "Self-Transcendence"-Läufe gesehen. Allerdings wurde dort nur über 3-5 Kilometer gelaufen. Nicht gerade lang genug, um die Grenzen des Bewusstseins zu überschreiten...
Alle Achtung, 56km , ich denke die schaffe ich nicht. Sag mal Jörg wie viele Kilometer läufst Du so die Woche wenn Du in einer Marathonvorbereitung bist? Hast Du einen speziellen Plan?
LG Katrin
Das klingt bei Dir so entspannt! Als wenn Du einfach so beschlossen hättest "heute laufe ich mal sechs Stunden". Für mich ist das nur schwer vorstellbar, so lange zu laufen. Wobei - wenn ich Deinen Bericht lese und die Bilder dazu sehe, dann könnte ich schon Lust bekommen.
lG
Ralph
@ Katrin: Ich habe dir eine Mail geschickt.
@ all: Es ist kaum zu glauben, aber ein 6-Stunden-Lauf ist einfacher als ein Marathon. Man muß nur ankommen und kann zwischendurch gehen. Im März 08 bin ich meinen ersten 6er gelaufen und habe es ausführlich im Blog beschrieben.
Jörg, das hört sich so richtig entspannt an. Irgendwann will ich auch mal einen 6h-Lauf mitmachen, so ganz ohne Ziel. Nur passen sie nicht so richtig in eine Marathonvorbereitung...
Hallo, Jörg, erst jetzt lese ich deinen Bericht über den Sri Chimnoy-Lauf. Schöne Bilder, guter Lauf für dich und Erinnerung für mich an meinen SriChimnoy Lauf im letzten Jahr. Die Betreuer waren großartig, das Essen ist mir weniger bekommen, aber sonst darf man wirklich keine Bedenken haben.
Glückwunsch zu deinen erlaufenen Kilometern, macht Spaß, gell ?
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