17.8.21

Müritzlauf

Als ich jünger, schneller, dünner war und viel weiter problemlos laufen konnte, hatte ich immer mal mit dem Müritzlauf geliebäugelt. Aber auch damals erschienen mit die 75 Kilometer  Mitte August auf wahrscheinlich schattenlosen Radwegen um den See zu verwegen.

Bei der Urlaubsplanung fiel mir der Müritzlauf wieder auf, passt er doch hervorragend in die Anreise an die Ostsee. Der Städtelauf über 26,5 km von Röbel nach Müritz entsprach auch dem, was ich bei meinem derzeitigen Leistungsstand auch bei Hitze relativ problemlos laufen kann.

Zum Glück waren am Lauftag nur noch moderate 24° nachdem schwüle Hitze den Vortag prägte. Am Stadthafen in Röbel war so wenig los, dass man die Startnummernausgabe fast übersah. Die letzte halbe Stunde vor dem Start verbrachte ich auf der Terasse eines Cafes direkt am Start. Selten war ich von einem Lauf so entspannt.

 Nach einigen freundlichen Worten gingen 11 Uhr rund 100 Läufer auf die Strecke. Die Strecke war am Anfang wie erwartet - sonnig und staubig. Ein kurzes Gespräch mit einem Mitläufer, der in wenigen Wochen mit 75 Jahren in Berlin seinen letzten Marathon laufen will. Gebe mir Gott ein ähnliches Vermögen.

Nach drei Kilometern lies ich ihn ziehen. Der Schnitt von 5:18 min/km erschien mir zu verwegen und ich pendelte mich nun bei 5:30 min/km ein. Wie oft in letzter Zeit zog sich der Anfang eines Laufes - ein Achtel geschafft, ein Fünftel, ein Viertel....

Irgendwann führte die Strecke mehr durch schattigen Wald als über die Felder und Wolken schoben sich vor die Sonne. Ich begann zu rechnen, ob 2:30 Stunden möglich sind. 

In Klink nach 19 Kilometern  war ein kleiner Mann mit dem Hammer da. Einige Schritte an der Verpflegungsstelle und dann ging es nur noch mit 6 min/km weiter. Jetzt folgten etwa alle 2 km weitere Getränkestellen und bald war auf dem See der Zielort zu sehen.

In Waren war ich verwirrt - plötzlich fehlten die Schilder, die vorher die Strecke eindeutig gekennzeichnet hatten. Dafür schlängelte ich mich nun durch Mengen an Spaziergänger an der Uferpromenade entlang. Später stellte ich fest, dass die Strecke dem fast leerem Radweg und nicht der Promenade folgte. Die 100 Meter Umweg mit Slalom ließen mich schließlich die 2:30 Stunden um 11 Sekunden verpassen. Im Ziel bejubelten wir dann noch die Ultraläufer, die wahren Helden im Ziel von Waren.



Fazit: Ein schöner, familiärer und wohlorganisierter Lauf, den es hoffendlich weiter geben wird, nachdem der Cheforganisator in den Ruhestand geht.

3 Kommentare:

Manfred hat gesagt…

Lieber Jörg,

hört sich doch insgesamt gut an. Mir wären die 24° noch zu hoch und über die 2:30 Std. würde ich mich momentan sehr freuen!

Von daher bin ich der Meinung, dass du alles richtig gemacht hast. Sehr gut.

LG Manfred

lizzy hat gesagt…

26,5 Kilometer problemlos laufen zu können ... Jörg, ich beneide dich darum ein bisschen! Freue mich aber gleichzeitig für dich über Lauf und - wenn auch zahlenmäßig verwirrende - Medaille (was weg muss, muss weg ;)

Und diese Gegend! Herrlich! Einen schönen Urlaub wünsche ich noch.

Jörg hat gesagt…

Vielen Dank für die Kommentare.
Es war der 20. Müritzlauf, die Zahl stimmt also :-)