"Historiker des Rennsteiges haben nachweislich den 1. Rennsteiglauf am 24. August 1924 registriert. Dieser Lauf führte vor knapp 80 Jahren vom Plateau des Schneekopfes nach Schmiedefeld. Nunmehr haben die Organisatoren die Streckenführung umgekehrt. Der Startschuss wird 16.00 Uhr auf dem Sportplatz Schmiedefeld (711 m) fallen, exakt dort, wo sonst das Ziel des GutsMuths-Rennsteiglaufes ist. Aus Schmiedefeld heraus kommt der Läufer nach exakt 3,3 km auf den Rennsteig. Der Große Finsterberg (944 m) muss anschließend erklommen werden, was zwischen km 4,8 und 6,3 immerhin 150 Höhenmeter bedeutet. Nicht genug, wird es erst auf dem Turm (954 m) die Zwischenzeit geben, bevor man wieder den Rennsteig betritt.
Auf dem Originalrennsteig wird es dann ab der "Alten Tränke" bis hin zur Wetterstation (942 m) oberhalb der Schmücke (912 m) gehen. Nach der Querung der Straße Richtung Oberhof wird schnell das Schneekopfplateau mit seinem markanten Übertragungsturm sichtbar sein." (www.rennsteiglauf.de)
Da der Lauf in meiner Nähe stattfindet, war es Ehrensache einmal daran teilzunehmen. Angekommen in Schmiedefeld war typisches Rennsteigwetter mit 13° und Regen. Kurzerhand verzichtete ich auf das Einlaufen und blieb lieber im trockenen Tanzsaal, der als Anmeldung umfunktioniert worden war. Pünktlich zum Start hörte der Regen auf. Zuerst wurde der Zielanstieg des Marathons bergab gerast, schließlich ging es auf der anderen Seite die Straße steil bergan - dort wo der große Wiesenparkplatz beim Rennsteiglauf ist. Ups, laufen ist einfacher als nach dem Rennsteiglauf hochgehen. Oben angekommen überholte ich den blonden Pferdeschwanz, dem ich voller Motivation bergan gefolgt war.
Locker auf und ab ging es die nächsten Kilometer bis der steile Anstieg zum Finsterberg kam. Als alle um mich gingen und auch kein blonder Pferdeschwanz mehr vor mir lief, wanderte ich halt auch, obwohl ich aus Trainingsgründen eigentlich durchlaufen wollte. Oben führte die Strecke dann noch auf den Aussichtsturm zur Zwischenzeitnahme Die Aussicht selbst versteckte sich allerdings in den Wolken. Steil bergab wurde ich von einem Läufer in der AK 60 oder höher in einem irren Tempo überholt - die Verrückten werden auch immer älter.
Auf schmalen Pfaden durch Pfützen und Schlamm ging es weiter an der Schmücke vorbei zum Schneekopf. Etwa bei Kilometer 8 hatte ein Zuschauerin die Läufer mitgezählt - ich war Nummer 101 und begann mich nun nach vorn zu arbeiten, doch wieder einmal merkte ich, dass mir die Tempoeinheiten fehlten, um die Beine so schnell zu bewegen, wie meine Kraft hergegeben hätte. Im Ziel nach 12,7 km und 450 HM war ich schließlich nach 1:08 der 77.
Nur der kalte Wind auf dem kahlen Schneekopf hielt davon ab, die spektakuläre Aussicht länger zu genießen - das muss ich mal wärmer bekleidet nachholen.
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