23.8.15

Mit dickem Knie am Bürgerturm

Vier Wochen vor dem Jungfrau-Marathon ein dickes Knie zu bekommen, ist irgendwie doof. Um den Herbsthöhepunkt nicht zu gefährden, konsultierte ich einen Physio und von ihm vermittelt einen Orthopäden. Ich weiß nicht, ob mich dessen Auskunft mehr beruhigte oder besorgte. Arthrose hinter der Kniescheibe - ich werde alt. Aber ansonsten sei es nicht so dramatisch, ich könne nach der Spritze ruhig auf das Jungfraujoch hoch laufen. Langfristig müsse man sehen, ob man mit Pülverchen und Spritzen den Abbauprozess etwas bremsen könne.

Seitdem tut das Knie weh, was es vorher nicht tat. Da war es nur dick. Aber es ist ja nichts Schlimmes, also laufe ich mal weiter und beiße gelegentlich die Zähne zusammen. Nach einem mehr oder minder langen Lauf am Sonnabend fiel mir der Bürgerturmlauf anlässlich des Bürgerturmfestes in Gotha in das Auge.

Der Bürgerturm in Gotha hat eigentlich eine schöne Geschichte. Bürger der Stadt hatten nach der Wende sich für die Wiederrerichtung eines Aussichtsturms engagiert, nachdem der alte Turm auf sowjetischem Militärgelände liegend in den 70-er Jahren abgebrochen wurde. Das Fest war ein Volksfest nach Thüringer Art - man braucht dazu lediglich einen Bratwurstrost und einen Bierwagen sowie einen plappernden Sprecher.

Doch der Lauf lohnte sich schon allein wegen des schönen Wetter. Ich hatte mich auf eine familienfreundliche Runde mit 8 km  beschränkt. Auf das Einlaufen verzichtete ich weitgehend. Das Knie tat ja sowieso weh und daher sollte es nicht schnell gehen.

Es ging dann doch irgendwie zügig los, vielleicht auch weil es 2 km bergab ging. Dann holte man sich auf den folgenden halben Kilometer die 50 Höhenmeter wieder zurück und hatte keine Muse vom Fahner-Höhe-Blick auf die Fahner Höhe zu blicken. Wäre bestimmt hübsch gewesen. Jedenfalls hatte sich das Feld da engültig sortiert und lief noch etwas wellig durch den Wald und dann 2,5 km durch eine Steppengegend, die den Truppenübungsplatz noch erkennen ließ. Von einem Schießstand knallte es ununterbrochen - wohl Salut für die Läufer. Das Knie hatte aufgegeben sich zu beschweren, Nur der Kopf fand es doof, dass kurz vor dem Ziel noch zwei kleinere Täler auftauchten.


Eine richtige Zeitnahme gab es nicht, worüber man sich bei 2 Euro Startgebühr nicht beschweren kann, zumal für den Preis auch noch eine Bratwurst gab.
Meine Uhr zeigte jedenfalls 40 Minuten an. Ein schöner Lauf für nebenbei.

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